Falsche Hackathon-Versprechen: Warum Digitalisierung nachhaltigere Ansätze braucht.
04-02, 16:00–16:45 (Europe/Berlin), Piscopia
Language: Deutsch

Nach dem "WirVsVirus"-Hackathon der Bundesregierung verbreitet sich die Idee, dass Hackathons unsere Welt retten können, immer weiter. Ganz so einfach ist das nicht. Ein Vortrag über Sinn und Zweck von Hackathons, gesellschaftliche Veränderung, Digital-Hypes und diskriminierende Strukturen – und wie wir es besser machen könnten.


Der Talk zeigt, warum die Erwartung, dass Hackathons Probleme lösen könnten, schlichtweg falsch und sogar gefährlich ist. Der Vortrag liefert Erklärungsansätze, wie Hackathons zu oberflächlichen und strukturell ausschließenden Veranstaltungen werden – und wie falsche Vorstellungen und wirtschaftliche oder politische Interessen dazu beitragen.

Also sind Hackathons immer böse? – Nein!

Wir hacken sehr gerne und wir hacken sehr viel. Natürlich freut es uns, wenn wir uns zusammensetzen können, gemeinsam spinnen, ausprobieren, lernen – und sich auch noch jemand um die Rahmenbedingungen wie Essen kümmert. Umso schöner, wenn dabei auch noch ein lauffähiges Ergebnis rauskommt. Aber Hackathons alleine können eben keine Probleme lösen.

Im Rahmen von Code for Germany haben wir verschiedene Erfahrungen und Perspektiven aus Zivilgesellschaft und Verwaltung zusammengetragen und einen "Hackathon-Leitfaden" geschrieben – der vor allem zeigt, unter welchen eng gesteckten Rahmenbedingungen ein Hackathon erfolgreich sein kann (Link zum GitHub-Repo). Die Kernideen werden unter anderem im Vortrag vorgestellt, wir freuen uns aber vor allem über noch mehr Gedanken dazu und natürlich Pull Requests.

Vor allem will der Vortrag helfen bei der Entscheidung: Soll ich bei einem Hackathon teilnehmen? Was erwarte ich davon und wie groß ist die Chance, dass diese Erwartungen auch erfüllt werden?

Fragenpad: https://di.c3voc.de/pad/r2r:talk:MF8A7V

Julia hat während ihres Soziologie-Studiums viel Zeit bei Jugend hackt, Code for Germany und in diversen Hackspaces verbracht – und deshalb auch für ihren Masterabschluss zu feministischen Hackspaces geforscht. Jetzt studiert sie nochmal Informatik und arbeitet als Journalistin – in Zukunft dann als Volontärin bei einer großen öfffentlich-rechtlichen Anstalt.