18.08.2023 –, Milliways
Sprache: Deutsch
Gemeinsame Recherchen von Correctiv, taz und netzpolitik.org legten im vergangenen Oktober offen, wie eine deutsche Firma bei der Abschottung des iranischen Internets mitwirkte. Der Vortrag zeichnet nach, mit welchen Schwierigkeiten und Hürden das Rechercheteam zu tun hatte - und wie aus einem komplexen technischen Sachverhalt ein verständlicher Artikel wird.
Ein deutsches Unternehmen aus Meerbusch in Nordrhein-Westfalen war zusammen mit dem iranischen Internetunternehmen ArvanCloud in den Aufbau eines abgeschotteten Internets im Iran verwickelt. Gemeinsame Recherchen von Correctiv, taz und netzpolitik.org deckten das auf - und führten letztlich zu Sanktionen gegen ArvanCloud durch die EU und die USA.
Der Vortrag soll nicht so sehr die technischen Zusammenhänge erklären, sondern vielmehr, wie so eine Recherche entsteht, wie man dabei journalistisch vorgeht und wie man reagiert, wenn man vor und nach der Veröffentlichung von den bekanntesten Rechtsanwaltskanzleien des Landes attackiert wird.
Anhand des Beispiels lässt sich gut zeigen, wie Hacker, Aktivist:innen und Journalisten zusammenarbeiten können und wie investigativer Journalismus funktioniert.
Keine Triggerwarnungen
Markus Reuter recherchiert und schreibt zu Digitalpolitik, Desinformation, Zensur und Moderation sowie Überwachungstechnologien. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Polizei, Grund- und Bürgerrechten sowie Protesten und sozialen Bewegungen. Für eine Recherchereihe zur Polizei auf Twitter erhielt er 2018 den Preis des Bayerischen Journalistenverbandes, für eine TikTok-Recherche 2020 den Journalismuspreis Informatik. Bei netzpolitik.org seit März 2016 als Redakteur dabei.
Jean-Philipp Baeck ist Reporter im Reportage & Recherche-Ressort der taz (die tageszeitung).
Seine Recherche-Schwerpunkte sind Antisemitismus, Rassismus gegen Roma, Migration, Extreme Rechte, Terrorismus, IT-Sicherheit und Desinformation.
Seine Texte bei der taz:
https://taz.de/Jean-Philipp-Baeck/!a228/
Jean Peters ist Journalist und Aktionskünstler. Er hat in London und Berlin Politikwissenschaften studiert und 2013 das medientaktische Kollektiv Peng! gegründet, mit dem er regelmäßig Unternehmen unterwandert, auf mehreren Kunst-Biennalen ausstellt und das mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet wurde. 2018 war er Mitbegründer der NGO Seebrücke und arbeitet seit 2019 regelmäßig für das Recherchezentrum Correctiv, für das er hier auf dem Camp auch Ansprechpartner ist, wenn ihr gute Tipps habt, was mal recherchiert werden sollte.