Bernd Rupp
Wissenschaftler am Leibniz Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in der Arbeitsgruppe "Structural Chemistry and Computational Biophysics". Im Rahmen meiner wissenschaftlichen Arbeit betreue ich den Podcast Wirkstoffradio. In meiner Freizeit bin ich teil des Team wisspod und bei "Chaos macht Schule" in Berlin.
Beitrag
Lässt man die letzten paar Jahre der Podcast-Entwicklung Revue passieren, kommt man an der Rolle der Wissenschaftspodcasts kaum vorbei: Sie waren von Anfang an da, zählten immer mit zu den beliebtesten Formaten, quasi Liebe auf den ersten Stream. Diese Ausgangslage führte auch zur Gründung von wissenschaftspodcasts.de, ein großes Angebot mit dutzenden Podcasts aus dem Wissen(schaft)sbereich, die sich Hörer:innen in einem „Warenkorb“ zusammenstellen können. Zudem findet schon seit 2013 jährlich das Treffen der Wissenschaftspodcaster:innen, GanzOhr, statt.
Auf der Plattform wissenschaftspodcasts.de haben sich im letzten Jahrzehnt rund 360 Podcasts aus dem Wissen- und Wissenschaftsbereich versammelt. Alle diese Podcasts haben eine Kuration durchlaufen, die von einem insgesamt bis zu 10-köpfigen Redaktionsteam gestemmt wird. Neben der inhaltlichen Seriosität spielt auch die Form der Zugänglichkeit eine wichtige Rolle: Nur Angebote mit offen zugänglichem RSS-Feed können für die Aufnahme in das Projekt in Erwägung gezogen werden.
In der Wissenschaftskommunikation sind Podcasts inzwischen ein etabliertes Kommunikationsmedium, gerade auf institutioneller Ebene geradezu Standard geworden. Nicht zufällig waren Podcasts und Wisskomm rasch ein beliebtes Team. In diesem Workshop wollen wir daher nicht nur der Frage nachgehen, was Podcasts für die Wissenschaft „getan“ haben, sondern auch wie das Format zurückwirkt: Wie hat das kreative, offene Format der Podcasts den Blick auf gelungene Wissenschaftskommunikation verändert? Welche Rolle haben Wissenschaftler:innen durch dieses neue Sprachrohr in der Gesellschaft erlangen können?
In diesem Workshop wollen wir einen Blick hinter die Kulissen dieses Projekts gewähren und von unseren Erfahrungen mit jahrelanger Kuration erzählen. Was funktioniert gut, woran sind wir vielleicht auch gescheitert – und wie kann bzw. soll es weitergehen? Der Workshop soll Raum für Austausch für Wissen(schaft)spodcaster:innen und natürlich auch Hörer:innen bieten.