04.07.2025 –, Saal
Sprache: Deutsch
Wie könnten KI-Transformation und Digitalisierung Vorteile für alle Menschen haben? Man braucht Methodik, fußend auf einem kooperativen, wertschätzenden Menschenbild.
Dieser Vortrag soll für manchmal vernachlässigten Aspekte einer Technologie-Transformation sensibilisieren und zeigen, dass der Mensch nicht Störfaktor ist, sondern auf dem Transformationsweg im Zentrum steht (-en sollte). In der Industrie gibt es Methodiken, die teilweise schon auf den öffentlichen Bereich skaliert werden. (z.B. Reallabore) Mit der Entwicklung und Forcierung kooperativer Strategien könnten auch Transformationen, die eine breite Gruppe der Bevölkerung betreffen, inklusivere Lösungen ermöglichen.
Die Digitalisierung inklusive der Anwendung innovativer KI Systeme betrifft immer stärker Normalbürgerinnen als Kundinnen oder Bürgerinnen gegenüber der öffentlichen Verwaltung. Immer häufiger werden Menschen durch diese Transformationen ausgegrenzt oder überfordert. Beispiel: Kreditkarte kann im Internet nur benutzt werden, wenn man dem Onlinebanking zustimmt. Oder gewisse ÖPNV-Angebote sind nur mit Smartphone nutzbar. Aber schon im kleinerem Maßstab läuft es nicht immer rund:
In der Industrie wird die Einführung innovativer KI oder Big Data Systeme in manchen Fällen - auch aus Kosten- und Zeitgründen immer noch als reines Technologieprojekt gesehen und durchgeführt. Das kann ein sehr teurer Irrtum werden. Denn in Wirklichkeit sind diese Projekte ein Transformationsweg für die Organisation und ggf. auch für Partner und Kunden. Innovative Systeme greifen fundamental in die Arbeitsprozesse ein. Sie können Entscheidungsräume erweitern oder einengen und damit die Arbeitskultur tiefgreifend verändern und lösen entsprechende Ängste und Zweifel aus. In der Industrie gibt es schon lange Praktiken diese Art von Transformationen zu begleiten und Mitarbeiterinnen entsprechend einzubinden.
Auf dieser Ebene lassen sich einige Faktoren ableiten, ohne die eine erfolgreiche Veränderung schwer möglich ist. Hier ist neben Methodik am Ende auch das Menschenbild, das in der Organisation gepflegt wird, ein wichtiger Faktor. Was für Unternehmen gilt, gilt auch auch breiterer Ebene. Digitalisierung greift auch fundamental in die Lebensgewohnheiten und Wahlmöglichkeiten der Kundnnen und Bürgerinnen ein. Gewisse Faktoren lassen sich daher auf eine breitere Ebene übertragen; vom Unternehmen zur Stadt oder Landesbevölkerung. Hier ist die Einbindung von Vertretern Betroffener schwierig, zeitaufwändig oder auch gar nicht erwünscht - aber selten wirklich unmöglich. Werden z.B. beim ÖPNV hauptsächlich die Berufspendlerinnen betrachtet, werden Leute mit Kinderwagen bei der Lösung nicht mitgedacht. Auch auf dieser Ebene ist das Menschenbild und die daraus resultierenden Vorgehensweisen wieder ein Kernfaktor.
Dazu rücken auch ethische Fragestellungen stärker in den Fokus:
• Fragen der Abgrenzung der Aufgabenbereiche zwischen Mensch (NI) und Technologie (KI) sind zu beantworten (z.B. darf eine KI einen Kredit ablehnen oder in der Notaufnahme einen Krankenhauses Patientinnen priorisieren?)
• Recht auf analoges Leben: Wann wird ein normales Leben ohne Smartphone und E-Mail-Adresse quasi unmöglich?
In place
Ich stimme nicht zu, dass mein Beitrag gestreamt, aufgezeichnet, gespeichert und veröffentlicht wird (legacy) – Ja Q&A – JaWaldseenixe ist promovierte Mathematikerin und hat über 15 Jahre Erfahrung als Business & Strategieconsultant. Sie verfügt über eine breite Erfahrung aus mehreren Strategieprojekten in diversen Industrien. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit in den letzten Jahren vor ihrer Pensionierung war die Begleitung von Projekten zur Einführung von Analytics- und Big-Data-Lösungen als Projektleiterin, Entwicklerin und Change-Managerin. Heute ist sie selbstständige Dozentin und beschäftigt sie sich auch mit philosophischen Aspekten der Digitalisierung.